Here comes the Blues!
Die Kanadier THE COMMONERS haben sich mit Leib und Seele jenem Südstaaten-Rock amerikanischer Prägung verschrieben, den u.a. Bands wie THE BLACK CROWES kultiviert haben.

Erwartungsgemäß ist „Find a Better Way“ keine musikalische Revolution, punktet aber durch seine Authentizität. Der Fokus liegt auf dem Gefühl, dem Herzblut, das die Band in ihre Songs legt. Feeling steht hier an erster Stelle.

Dabei ist satter Rock'n'Roll, wie im von einer dominanten Orgel getragenen „More than Mistakes“, zwar eine tragende Säule des Bandsounds, daneben finden sich aber auch (Herzschmerz-)Balladen wie „Naturally“, welche doch deutlich gen Country schielen.
„I Won't“ setzt da sogar noch einen drauf, klingt aber nicht nur dank seines Textes wie eine Mahnung daran, seine Menschlichkeit niemals zu vergessen.

Diese Stilistik ist ohne Zweifel gut gemacht und auch das Herzblut der Musiker ist durchgehend zu spüren.
Auf Dauer findet sich aber eben doch ein Haar in der Suppe, denn vor allem die zweite Albumhälfte will in Gänze nur schwer aus dem Quark kommen.
Vielleicht hat es die Band hier einfach ein bisschen zu gut gemeint mit den großen Gefühlen.

FAZIT: Mit einer etwas anders sortierten Tracklist hätte „Find a Better Way“ durchaus ein satter Southern-Rock-Kracher mit gehöriger Blues-Kante werden können. So ist es zwar immer noch ein gutes Album in der genannten Genre-Schnittmenge, wirkt auf Dauer aber doch so, als hätten THE COMMONERS ein bisschen von ihrem Potenzial verschenkt. Trotzdem, die entsprechende Zielgruppe sollte das nicht davon abhalten, hier mal reinzuhören und zuzugreifen.